In improvisierenden Ensembles, in denen den Ensemblemitgliedern der Raum zur Eigengestaltung ein wichtiges Anliegen und künstlerisches Bedürfnis ist, ist es Aufgabe der Komponistin und des Komponisten, bei der Komposition der Ereignisse eine möglichst optimale Balance zwischen Festgelegtem und Offengelassenem zu erreichen.
Komponieren für Improvisierende Ensembles bedeutet: wenn etwas Bestimmtes passieren soll, muss es so genau wie nötig benannt werden; was nicht benannt wird bleibt offen für alles Augenblickliche.
Dadurch können sich einerseits das inhaltliche Anliegen eines Komponisten und das einer Komponistin hinsichtlich dessen, was unbedingt Gestalt annehmen soll und andererseits der Wunsch von Improvisatoren und Improvisatorinnen nach offenen und unbestimmten Räumen für die Entfaltung der Kunst der Improvisation in lebendiger Symbiose zu einem klar gestalteten Fluss erfüllender Ereignisse verbinden.
Die Anordnung von geplanten Ereignissen ist die dramaturgische Konzeption einer künstlerischen Landschaft für den interaktiven freien Fluss improvisierter Aktionen und Reaktionen.
Die Wirksamkeit und Nützlichkeit, sprich: die Qualität des Plans – quasi der Partitur – beweist sich an seiner produktiven Verständlichkeit für die Mitwirkenden und zeigt sich am Grad des Erfolgs hinsichtlich der Realisation des Beabsichtigten.